Eine datengestützte Reise, die der Frage nachgeht, wie die Corona-Pandemie die Digitalisierung und hybride Arbeitsmodelle vorangetrieben hat – heute und in Zukunft.

Unter dem Titel „Digitization Booster?“ nahm Klaus Unterkircher das Publikum des INTACT Summit im Juni 2023 in Wien mit auf eine datengestützte Reise, um Antworten auf diese Fragen zu finden:

  • Welche Auswirkungen hatte die Pandemie auf die Digitalisierung?

  • Welche Veränderungen und Trends sind gekommen, um zu bleiben?

  • Was ist die Gegenwart und Zukunft der (digitalen) Arbeit? Ist das hybride Arbeitsmodell die Zukunft für Büro-/Wissensjobs?

  • Welches sind die Risiken und Chancen der Digitalisierung für den Audit- und Zertifizierungssektor?

Obwohl sich die Präsentation an ein Publikum aus der Audit- und Zertifizierungsbranche richtete, sind wir der Meinung, dass sie wertvolle Erkenntnisse für jedes Unternehmen enthält, das die Digitalisierung für sein Wachstum und seine Positionierung als attraktiver Arbeitgeber nutzen möchte – und vielleicht auch für seine Bemühungen auditiert und zertifiziert werden möchte. Lassen Sie uns in die Erkenntnisse der Präsentation eintauchen.

Der allgemeine Stand der digitalen Transformation

In einer zwischen 2020 und 2022 jährlich durchgeführten Umfrage wurden Führungskräfte und hochrangige IT-Manager nach ihren Prioritäten für IT-Technologieinitiativen befragt. Jedes Jahr stand die digitale Transformation ganz oben auf der Liste, noch vor der Cybersicherheit, der reinen Migration in die Cloud und der Verbesserung des Kundenerlebnisses. Die Ausgabe 2022 dieser Umfrage ergab jedoch, dass mehr Befragte als zuvor jedem dieser Themen eine hohe Priorität einräumten, wobei ein weiteres Thema hinzukam: der Geschäftswert und das Wachstumspotenzial der Technologie. 

Die IT-Ausgaben wachsen ständig – aber der Schwerpunkt verlagert sich auf die Cloud

Es ist nicht verwunderlich, dass die IT-Ausgaben bei all diesen verschiedenen Schwerpunkten – die oft miteinander verwoben sind – steigen. Allerdings gibt es auch eine Verschiebung bei der Verwendung der IT-Budgets. Seit etwa 2015 ist eine Verlagerung der IT-Budgets von Hardware zu Software und Dienstleistungen zu beobachten. Die IT-Ausgaben für Software und Dienstleistungen wachsen nicht mehr, auch wenn die Ausgaben für IT-Geräte während der Pandemie vorübergehend gestiegen sind. Stattdessen entfällt ein immer größerer Anteil der weltweiten IT-Ausgaben auf Software.

Der Grund dafür ist, dass die meisten Ansätze zur digitalen Transformation auf die eine oder andere Weise Cloud-Lösungen beinhalten. In einer weltweiten Umfrage von Forrester und IBM gaben nur 36 % der IT-Entscheidungsträger an, dass sie sich auf die Anpassung bestehender Vor-Ort-Lösungen oder den internen Aufbau neuer Lösungen von Grund auf konzentrieren wollen. Die anderen 64 % ziehen es vor, sich auf die Integration ihrer Lösungen in die Cloud zu konzentrieren oder sie vollständig durch in der Cloud gehostete Lösungen und Dienste zu ersetzen. Dies wird auch durch die Tatsache belegt, dass die Public Cloud die führende Bereitstellungsart von IT-Infrastrukturen ist.

Die Public Cloud ist auch die Grundlage für die beliebtesten Cloud-Dienste wie Software-as-a-Service: Diese Art der Softwarebereitstellung erfreut sich immer größerer Beliebtheit und ersetzt traditionell gehostete Software, da sie oft besser für die Fernarbeit und hybride Arbeitsumgebungen von Wissensarbeitern geeignet ist. Ein Beispiel für diesen Wandel ist der Erfolg von in der Cloud gehosteter Collaboration-Software wie Figma und Miro.

Kurz gesagt: Die Cloud-basierte IT überholt die traditionelle IT.

Datenanalyse- und KI-Lösungen, die häufig auf der Cloud basieren, sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Die meisten IT- und Unternehmensentscheider sehen bereits einen messbaren Nutzen aus ihren Daten- und Analyseinvestitionen. Das Gleiche können wir für KI-Lösungen erwarten, die wahrscheinlich den größten Produktivitätsschub unserer Generation ermöglichen. Der KI-Markt steckt noch in den Kinderschuhen – trotz des jüngsten Hypes um ChatGPT. Verschiedene Studien schätzen, dass sich die Größe des globalen KI-Marktes von 2021 bis 2023 verdoppelt hat. Analysten gehen davon aus, dass er sich alle zwei Jahre erneut verdoppeln wird.

Hybride Arbeitsmodelle sind die Zukunft

Als die COVID-19-Pandemie begann, veränderten sich die Arbeitsmodelle praktisch von einem Tag auf den anderen massiv. Doch welche Präferenzen gibt es im Jahr 2022 weltweit für Hybrid-, Fernarbeits- oder Büroarbeitsplätze? Eine Studie von Cisco ergab, dass in allen untersuchten Ländern die Mehrheit der Büroangestellten ein hybrides oder Remote-Arbeitsmodell bevorzugt.

Auch wenn es in vielen untersuchten Ländern immer noch eine beträchtliche Minderheit von Mitarbeitern gibt, die lieber im Büro arbeiten, müssen sie mit denjenigen zusammenarbeiten, die sich für ein hybrides oder Fernarbeitsmodell entscheiden. Echtzeitkommunikation, unabhängig davon, wo sie stattfindet – im Büro, unterwegs oder zu Hause – ist daher zur neuen Norm geworden.

Es ist keine Überraschung, dass Tools für die digitale Zusammenarbeit wie Figma und Miro immer beliebter werden. Und immer mehr Meetings werden online mit Tools wie Microsoft Teams, Slack, Google Meet und Zoom abgehalten.

Vorteile der Ermöglichung von hybriden Arbeitsmodellen

Unternehmen, die ihre IT- und Kommunikationsinfrastruktur so einrichten, dass sie alle Arbeitsmodelle unterstützen, profitieren von mehreren Vorteilen. Eine Studie von HP Inc. aus dem Jahr 2022 zeigt, dass diese Unternehmen folgende Vorteile genießen:

  • höhere Produktivität und Flexibilität

  • höhere Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung

  • höhere Fähigkeiten zur Geschäftskontinuität

  • höhere betriebliche Effizienz und niedrigere Kosten

  • höhere Attraktivität als Arbeitgeber

Herausforderungen von hybriden Arbeitsmodellen für Unternehmen

In derselben Studie von HP Inc. wurden auch die Herausforderungen genannt, die sich bei der Einführung von hybriden Arbeitsmodellen aus unternehmenskultureller, betrieblicher und technischer Sicht ergeben.

Im Hinblick auf die Unternehmenskultur bestehen die größten Herausforderungen darin, wie teambildende Maßnahmen und die Unterstützung und Schulung der Mitarbeiter in ein hybrides oder Remote-Arbeitsmodell integriert werden können.

Die größte betriebliche Herausforderung ist die Wartung der Technik, die Hybrid- und Fernarbeit ermöglicht. Dies umfasst beispielsweise die Beschaffung zusätzlicher Hardware für die Mitarbeiter, die Einrichtung eines VPN für den Fernzugriff auf das Unternehmensnetzwerk oder die Einrichtung einer Remote-Desktop-Infrastruktur.

Eine weitere betriebliche Herausforderung ist die Anpassung der Arbeitsprozesse an ein hybrides Arbeitsmodell. Dazu gehört auch die Frage, wie eine Richtlinie für die Remote-Arbeit zu erstellen oder zu überarbeiten ist, wobei verschiedene Vorschriften zu berücksichtigen sind: von Steuer- und Sozialversicherungsvorschriften bis hin zu Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften.

Darüber hinaus berichteten Unternehmen weltweit, dass mit der Fernarbeit auch die Zahl der Cyberangriffe zugenommen hat. Infolgedessen wurden mehr Mittel für IT-Sicherheitsinitiativen bereitgestellt. All dies kommt zu den Herausforderungen ihrer Initiativen zur digitalen Transformation hinzu, die hybrides Arbeiten und höhere Produktivität überhaupt erst ermöglichen soll: Mangel an qualifiziertem Personal, Altsysteme und die Aufarbeitung der Pandemie sind für viele Unternehmen ein großes Hindernis.

Fazit

Die digitale Transformation und hybride bzw. Remote-Arbeitsmodelle sind untrennbar miteinander verbunden. Die Pandemie hat den Digitalisierungsprozess beschleunigt und ihn zu einer Top-Priorität für Unternehmen in verschiedenen Branchen gemacht. Der Schwerpunkt der IT-Ausgaben hat sich von der Hardware auf Cloud-basierte Lösungen verlagert, die zu einem integralen Bestandteil der Bemühungen um die digitale Transformation geworden sind. Cloud-Lösungen, Datenanalyse-Tools und KI-Technologien sind auf dem Vormarsch und bieten messbare Vorteile und Produktivitätssteigerungen.

Diese IT-Trends bilden die technologische Grundlage für eine Mischung aus Remote- und Büroarbeit, die von der Mehrheit der Büroangestellten gewünscht wird. Tools für die digitale Zusammenarbeit sind unerlässlich geworden, um die Kommunikation und Teamarbeit in dieser neuen Arbeitswelt zu erleichtern.

Trotz der Vorteile bringt die Ermöglichung hybrider Arbeitsmodelle Herausforderungen mit sich, darunter die Anpassung der Unternehmenskultur, die Bewältigung betrieblicher und technischer Probleme und die Verbesserung der Maßnahmen zur IT-Sicherheit.

Insgesamt bieten die Digitalisierung und die Einführung eines hybriden Arbeitsmodells Chancen für Wachstum und die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber in der sich wandelnden Unternehmenslandschaft.

Der typische "Remote Worker"

Wenn man verschiedene Statistiken zusammenfasst, kann man sogar einen Archetypus des Fernarbeiters identifizieren. Mitarbeiter, die eines der folgenden Merkmale aufweisen, arbeiten mit größerer Wahrscheinlichkeit von zu Hause aus. Sie leben in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte. Je älter sie sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie von zu Hause aus arbeiten. Sie haben ein höheres Bildungsniveau und arbeiten oft in höheren Positionen und höher qualifizierten Berufen. Ihre Berufsprofile sind oft fachlicher, wissenschaftlicher und technischer Natur. Sie arbeiten gehäuft in der IT- und Kommunikationsbranche.

Über INTACT Systems

INTACT ist der weltweit führende Anbieter von Softwarelösungen für Audits, Assessments, Zertifizierung, Akkreditierung und Standards. Das Unternehmen sichert die Datenintegrität und hilft allen Fachleuten in der Branche, ihre Arbeit besser, sicherer und effizienter zu machen.